Eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten braucht immer Menschen, die sich überdurchschnittlich für das verbindende Interesse engagieren. Die ÖFR schätzt sich glücklich, dass wir viele unserer Mitglieder dazu zählen dürfen.
Heute möchten wir einen Menschen ganz besonders hervorheben, dessen wissenschaftliche Beiträge und Hilfestellungen von enormer Bedeutung sind: Herrn Dr. Günter Oppitz.
Dr. Oppitz ist allen AbonnentInnen der GenList ein Begriff. Wenn auf eine Frage um Hilfestellung eine Antwort von ihm in der Mailbox angezeigt wird, so dürfen wir uns jedes Mal auf eine wissenschaftlich fundierte und detailreiche Ausführung freuen, die das ursprüngliche Thema in einem historisch lebhaften Blick darstellt.
Sofern es seine Zeit ermöglicht, hilft er alle paar Tage Anfragenden bei der Lösung ihres Problems, seine Hilfestellungen sind unzählbar, aber auch unbezahlbar. Für jede seiner Antworten recherchiert er oft viele Stunden und bringt so Informationen und Details ans Licht, die für die Fragestellenden bisher meist gänzlich unbekannt waren.
Eine seiner jüngsten Forschungen behandelt das Haus Reindorfgasse 18 in Wien, das vor einigen Jahrzehnten im Besitz von Dr. Oskar Samek, dem Anwalt von Karl Kraus stand. In umfangreichen Recherchen hat Dr. Oppitz die Besitzverhältnisse und Funktionen des Hauses erarbeitet.
Wie in vielen anderen Fällen führte auch hier eine Frage aus der Community zu seiner intensiven Aufarbeitung dieser Immobilie. Gerlinde Kainz, Mitglied der ÖFR, beschäftigt sich schon seit langem mit Oskar Samek und dem Karl-Kraus-Museum, das dieser bis 1938 betrieb.
Gerlinde Kainz erzählt:
Seit vielen Jahren beschäftige ich mit Dr. Oskar Samek und dem Haus Reindorfgasse 18, in dem Samek, Freund und Anwalt von Karl Kraus, das Karl-Kraus-Museum errichtete. Ich hatte das große Glück, bei den Stammtischen der ÖFR in Dr. Günter Oppitz einen herausragenden, hochmotivierten Menschen getroffen zu haben, der half, meine umfangreichen aber laienhaften Forschungen mit unglaublichem Spürsinn, Neugier, Enthusiasmus und großem historischen Wissen wissenschaftlich aufzuarbeiten und zu ergänzen. Diese Arbeit beinhaltet neben Oskar Sameks Leben in der Emigration in New York auch, wie es zur Veröffentlichung der „Dritten Walpurgisnacht“ mit dem ersten Satz „Mir fällt zu Hitler nichts ein“ kam. Diese Themen fanden auch großes Interesse unter anderem bei DDr. Katharina Prager, einer Karl-Kraus-Spezialistin der Wienbibliothek.
Ich danke Dr. Günter Oppitz von ganzem Herzen!
Aus der Zusammenarbeit mit Gerlinde Kainz ist auch ein vielbeachteter Beitrag über die heimliche Trauung von Bertha von Suttner hervorgegangen, den Dr. Oppitz dankenswerterweise im Blog der ÖFR veröffentlicht hat. Er schildert darin sehr anschaulich seine Vorgehensweise in der wissenschaftlichen Recherche. Auch in seinem Beitrag über die Straßen- und Gassennamen in Wien Mariahilf bietet er einen äußerst interessanten Einblick in dieses Thema.
Als wahre Fundgrube erweist sich Dr. Oppitz Website www.guenteroppitz.at. Er behandelt hier eine große Bandbreite an Themen wie Häuser, Kirchen, Straßen und Stiegen in Wien, alte Berufsbezeichnungen oder eine Zuordnung der Wiener Pfarren des 1. bis 9. Bezirks zu den fünf Josephinischen Friedhöfen.
Sein Hauptanliegen:
[…] jenen zu helfen, die Antworten auf bestimmte Fragen suchen oder auch Details zu ihrer Familiengeschichte, zu ihrer Heimat (oder der ihrer Vorfahren) oder zu bestimmten Wohnhäusern finden wollen.
Neben all diesen Tätigkeiten arbeitet Dr. Oppitz auch bei GenTeam mit. So hat er unter anderem Indices zu Taufen, Trauungen und Heiratsprotokollen seiner Geburtspfarre Drosendorf in Niederösterreich der Forschergemeinde zur Verfügung gestellt.
Dazu Prof. Felix Gundacker:
Dr. Oppitz ist mir nicht nur als gewissenhafter und wissenschaftlich arbeitender Mensch bekannt. Für seine zahlreichen Indices, in erster Linie einen kompletten Taufindex von Matzleinsdorf sowie anderer Pfarren in Wien, bedanke ich mich im Namen der zahlreichen ForscherInnen sehr herzlich!
Besonders schätze ich seine Hilfsbereitschaft in Foren und Listen, in denen er nicht nur einfach die Antwort präsentiert, sondern auch erklärt, wie man dazu kommt, also Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Das ist ein großer Unterschied zu anderen Listen, weil damit Wissen und Fähigkeiten weitergegeben werden.
Dr. Günter Oppitz wurde 1953 in Drosendorf geboren und maturierte 1971 am Bundesgymnasium Horn. 1976 erfolgte seine Sponsion zum Magister der Philosophie (Abschluss des Lehramtsstudiums für Musikpädagogik und Germanistik), 1978 legte er die staatliche Lehrbefähigungsprüfung für Violine ab. 1988 promovierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien und an der Universität Wien zum Doktor der Philosophie.
Sein Doktorvater em. Univ.-Prof. Dr.phil. Dr.h.c. Gottfried Scholz , ehemaliger Rektor an der Universität für Musik und darstellende Kunst und ebenfalls Mitglied der ÖFR, erinnert sich sehr gerne an diese Zeit:
Seriöse, umfassende, tiefschürfende Forschung – dafür steht Günter Oppitz seit seiner Studienzeit, in der er sich in seiner Dissertation der Verbindung zwischen Musik und Dichtung bei Robert Schumann widmete.
Ebenso intensiv arbeitet er als Genealoge und auch als Experte für historische Topographie einzelner Bereiche der Stadt Wien. Seine Hilfe wurde vielen Hobby- FamilienforscherInnen zuteil, denn selbst für weitgestreute Archivalien zeigt Prof. Oppitz sich immer als exzellenter Experte.
Von 1975 bis 2013 war Dr. Oppitz als AHS-Lehrer für Musikerziehung und Deutsch tätig. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Seit seiner Pensionierung widmet er sich intensiv seiner historischen Forschung.
Unser Forscherkollege Ludwig Schleritzko sen. trifft es mit seinen Worten auf den Punkt:
Ich kenne Dr. Oppitz seit Jahren vom Genealogenstammtisch in Wien. Viel habe ich mit ihm bisher nicht geprochen, aber beeindruckt hat er mich immer durch seine ruhige, seriöse und ausgleichende Art. Vor allem aber schätze ich seine große Sachkenntnis, die er Genealogen uneigennützig zur Verfügung stellt. Unvorstellbar, welchen Zeitaufwand er für die Beantwortung von Fragen in der GenList aufwendet. Was mich aber am meisten freut, dass er aus dem Waldviertel stammt und in Horn zur Schule ging. Wieder ein gutes Beispiel, dass Horn mit seinem Waldviertler Heimatbund ein guter Boden für Historiker ist. Ich wünsche ihm alles Gute und freue mich ihn hoffentlich bald wieder zu sehen!
Diesem Wunsch können wir uns alle anschließen.
Wir wünschen Dr. Oppitz alles Gute!
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