„us Holz und Schtaa“ – ein neues GIS-Projekt aus Vorarlberg

Diese Woche wurde ein neues GIS-Projekt zur Haus- und Hofgeschichte in Vorarlberg namens „us Holz und Schtaa“ veröffentlicht. Hinter dem Projekt stehen die beiden Vorarlberger Marcel Maister und Fabio Curman. Der Projektname ist ein Walgauer Dialektausdruck und nimmt Bezug auf die damals primär verwendeten Baumaterialien – Holz und Stein.

Vor rund zwei Jahren fassten die beiden Forscher . beide Mitglieder der ÖFR – den Entschluss, die Bauparzellenprotokolle des Franziszeischen Katasters bestimmter Gemeinden in einer Excel-Tabelle zu erfassen. Schnell war klar, dass es sinnvoll wäre, weitere Informationen zu den Gebäuden zu dokumentieren. Um eine gute Übersicht zu behalten und diese Datensätze auch geografisch verorten zu können, fiel die Entscheidung mit einem geografischen Informationssystem (GIS) zu arbeiten.

Vorerst lag der Fokus auf dem Großen Walsertal, allerdings breitete sich das Interesse schnell auf die umliegenden Talschaften aus. Als Grundlage dienen die Bauparzellenprotokolle des Franziszeischen Katasters aus den späten 1850er Jahren.

Anders als in anderen Teilen Österreichs, gab es in Vorarlberg lange Zeit keine Grundbücher. Das Pendant waren die sogenannten Verfachbücher. Dabei handelt es sich um eine nach Verbriefungsjahr chronologisch-geordnete Sammlung an Verträgen, getrennt nach Gerichtsbezirken. Die Recherche in diesen Quellen ist sehr mühsam und zeitintensiv, daher ist das Hauptziel des Projekts die Besitzfolgen für alle Wohngebäude zu dokumentieren.

Unter anderem war auch die Veröffentlichung von Wolfgang ZehetnersHaus und Hofeine Inspiration dazu, die Forschungsergebnisse im Internet kostenlos zugänglich zu machen.

Im Projekt wird vor allem auf regionale Kooperation mit lokalen Museen, Vereinen und Archiven gesetzt, um so auch künftige Mitstreiterinnen und Mitstreiter für dieses umfangreiche Unterfangen zu gewinnen.

Weitere Informationen und Einblicke gibt es unter https://usholzundschtaa.eu

 

Zum Autor:

Curman Fabio geboren 2002 und wohnhaft in Brederis, Vorarlberg.  Nach dem Besuch der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Dornbirn mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsingenieurwesen / Betriebsinformatik Abschluss mit Matura, anschließend Zivildienst bei der Dompfarre St. Nikolaus. Derzeit hauptberuflich Service Desk Engineer bei einem Vorarlberger Automobilzulieferer, daneben engagiert er sich ehrenamtlich in verschiedenen Organisationen. Seit einigen Jahren ist Curman auch Vorstandsmitglied der ÖFR. Webseite: https://www.curman.at/ueber-mich/

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