Jahrbuch 2021 als Willkommens-Geschenk für neue Mitglieder

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Kurz vor Weihnachten wurde das Jahrbuch 2021 an unsere Mitglieder versandt. Wir hoffen, dass Sie darin interessante Beiträge gefunden haben! Solange der Vorrat reicht, erhalten im Jahr 2021 auch alle Neumitglieder dieses Jahrbuch zugesandt. Informationen zum Beitritt zur ÖFR finden Sie hier.

Hilfreiche genealogische Quellen, die noch wenig bekannt sind

Patrick Harrach stellt in seinem Beitrag Die Wiener Universitätsmatrikeln als Quelle der Ahnen- und Heimatforschung die Struktur der Haupt- und Nationenmatrikeln vor. Der Zeitraum der editierten Universitätsmatrikeln erstreckt sich vom Jahr 1377 bis 1778. Anhand einiger Beispiele zeigt er, welche Informationen diese Quellen enthalten, wie die konkrete Suche durchgeführt wird und welche Probleme bei der Forschung auftreten können. Das detaillierte Quellenverzeichnis und die Hinweise auf weitere themenverwandte Quellen sind besonders wertvoll für alle, die in diesem Themenbereich tiefer forschen möchten.

Andrea Drexler führt in ihrem Beitrag Die archivalischen Spuren der zünftigen Handwerker anhand von ausgewählten Beispielen aus Niederösterreich und Wien ein bedeutendes Thema näher aus, das sie bereits im Jahrbuch 2020 anhand der 230-jährigen Wagnertradition ihrer Vorfahren erforscht hat. Sie gibt darin präzise Definitionen und Beschreibungen der zentralen Begriffe wie Handwerk und Zunft. Dazu bietet ihr Beitrag auch einen zeitlichen Überblick über unterschiedliche Entwicklungen und gibt einen Einblick in die Bedingungen, unter denen die Mitglieder der Zünfte arbeiteten. Anhand von Beispielen zeigt sie den Weg vom Lehrjungen über den Gesellen bis hin zum Meister.

In seinem Beitrag Die Seeschlacht in der Straße von Otranto analysiert Günther Wenth anhand der von ihm für GenTeam indizierten Verlustliste 606 vom 9. August 1917 interessante Details zu einem wenig bekannten Gesichtspunkt des Ersten Weltkriegs. Beim Erfassen bemerkte er, dass eben diese Liste auch Verluste der S.M.S Novara enthielt, einem kleinen Kreuzer der k. und k. Kriegsmarine, der an der Schlacht in der Straße von Otranto teilnahm. Der Beitrag beschreibt die militärische Lage in diesem zeitlichen Umfeld, die Vorbereitungen und den Ablauf der Schlacht sowie deren Folgen. Im Anschluss daran listet Günther Wenth die Gefallenen und Verwundeten aus der Verlustliste auf.

Personenforschung

Karen Jesserer geht in ihrem Beitrag Wer war Dr. Rudolf Urbantschitsch? der Frage nach, wie man anhand frei zugänglicher Quellen wie historischer Zeitungen auf ANNO, Passagier- oder Einwanderungslisten auf FamilySearch und weiterer Quellen wertvolle Spuren eines Lebens recherchieren kann, die über die reinen Geburts-, Heirats- und Sterbeeinträge hinausgehen. Dr. Rudolf Urbantschitsch war nicht nur ein Arzt, der sowohl mit Sigmund Freud als auch mit Arthur Schnitzler verkehrte – er war auch der Großvater von Oscar-Preisträger Christoph Waltz.

Günter Lego berichtet in seinem Beitrag 128 Jahre Distanzritt Wien – Berlin über einen Wettbewerb zwischen österreichisch-ungarischen und preußischen Offizieren, an dem im Jahr 1892 auch sein Großonkel Ignaz Lego teilnahm. Der Beitrag beleuchtet neben den Fakten des Wettbewerbs wie Länge, Streckenführung oder Details zur Vorbereitung der Reiter auch interessante Einblicke in die damalige öffentliche Wahrnehmung sowie das Rahmenprogramm. Materialien aus dem Familienarchiv Lego vermitteln so ein genaueres Bild über die Offiziere der k. und k. Armee.

Fabio Curman erläutert in seinem Beitrag Baschi Jenni – Net lugg lo die komplexe und aufwändige Suche nach Informationen zu seinen Vorfahren Sebastian Jenni und Gertraud Müller, die im 17. Jahrhundert im Großen Walsertal lebten. Seine Recherche führte ihn über die Kirchenbücher zahlreicher Pfarren Vorarlbergs bis in die Schweiz, wo er schließlich im Archivkatalog des Klosters Einsiedeln im Erbtheilungsbuch die so lange gesuchte Antwort fand.

Gebärhaus, Findelhaus, ledige Mütter

Leopold Strenn geht im Hauptbeitrag Gebärhaus – Findelhaus – Alservorstadt detailliert auf die Entstehung der Gebär- und Findelhäuser, die Rahmenbedingungen, Administration und Finanzierung ein. Der Beitrag behandelt auch Bereiche wie Kindsmord oder anonyme Geburt und liefert spezifische Informationen nicht nur zu den Müttern, sondern auch zu den Vätern, soweit dazu Angaben vorhanden sind. Ein wesentlicher Teil des Beitrags beschreibt im Detail den Ablauf im Findelhaus, von der Aufnahme und Registrierung bis hin zur Entlassung. Wichtig ist auch der Abschnitt über all jene Quellen zu diesem Themenkomplex, die für die Familienforschung von Bedeutung sind.

Gabi Rudinger untersucht in ihrem Beitrag Uneheliche Geburten in Stockerau zwischen 1865 und 1918 – Statistische Auswertungen anhand der Stockerauer Taufbücher unterschiedliche Aspekte unehelicher Geburten in der größten Stadt des Weinviertels. Im Spannungsfeld zwischen der Nähe zu Wien und der Einbettung in ein ländliches Umfeld war Stockerau in diesem Zeitraum geprägt von wachsender Industrialisierung und einer bedeutenden Präsenz der k. und k. Armee. Die statistischen Auswertungen basieren auf knapp 14.000 Taufen und illustrieren, woher die Mütter stammten und welche Berufe sie hatten.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Beiträgen neues Wissen und auch neue Impulse für Ihre Forschungen vermitteln können und bedanken uns herzlich bei allen Autorinnen und Autoren, die zu diesem Jahrbuch beigetragen haben!

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