Vor 3 Tagen haben myHeritage, Ultima Genomics und Gene by Gene bekannt gegeben, dass ab 2026 anstatt der bisher in der Genealogie üblichen SNIP-Testung von rund 700.000 Basenpaaren die Gesamt-Genom-Sequenzierung eingeführt wird (https://www.businesswire.com/news/home/20251014913163/en/MyHeritage-Upgrades-Its-Consumer-DNA-Tests-to-Whole-Genome-Sequencing). Damit werden die Matchabgleiche wesentlich verbessert, und wahrscheinlich kann man damit auch wesentlich weiter in die eigene DNA-Vergangenheit zurückblicken.

Gesamt-Genom-Sequenzierung oder auf Englisch Whole-Genome-Sequencing (WGS) bezeichnet die fast vollständige Sequenzierung der DNA von rund 3 Milliarden Basenpaaren, also unser gesamtes Genom. Diese Art der Sequenzierung wurde bisher nur in der Biomedizinischen Forschung und an wenigen Spitälern routinemäßig eingesetzt (wie z.B. in der Krebsdiagnostik). Alle üblichen genealogischen DNA-Testanbieter wie Ancestry oder auch myHeritage haben bisher nur Verfahren mit rund 700.000 Basenpaaren eingesetzt, was sich aus dem Preis des Sequenzierens ergab. Gesamt-Genom-Sequenzierungstechnologien haben sich jedoch in den letzten Jahren derartig rasant entwickelt, dass sich die Preise von mehreren tausend Euros noch vor 10 Jahren auf heute unter 100 Euros reduzierten. Schon 2020 hat das myHeritage Science Team eine Studie veröffentlicht, um das Prinzip von Verwandtschaftsmatching von Gesamtgenomen zu beweisen (https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.09.09.289322v3)
Mehr Daten bedeuten tieferen Einblick in alle Arten von genetischen Analysen. Die Sequenz wird man auch wie gewohnt, aber in einem anderen Format herunterladen können.
Für die Genealogie bedeutet dies ein weiterer Quantensprung und noch ungeahnte Möglichkeiten.
Mag. Markus Pasterk
17/10/2025


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