Tipps für Anfänger

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Welchen Beruf hatte mein Großvater? Warum ging meine Großmutter nach Wien? Woher kommen meine Vorfahren? Meine Urgroßmutter soll neun Kinder gehabt haben. Kann das stimmen?

Fragen wie diese sind oft der Beginn einer großen Leidenschaft – der Ahnenforschung. Gespräche mit den Eltern und Großeltern zeigen jedoch schon bald, dass die mündliche Überlieferung rasch an ihre Grenzen stößt. Nicht alles, was in einer Familie weitergegeben wird, hält einer Überprüfung stand. Viele Fragen können nur zufriedenstellend beantwortet werden, wenn eigene Recherchen durchgeführt werden.

Bis zum Jahr 1938 hatten in Österreich mit Ausnahme des Burgenlandes die Religionsgemeinschaften jene Funktion, die heute die Standesämter innehaben. Die Matriken – so werden die von den Religionsgemeinschaften geführten Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher genannt – bilden daher den Schwerpunkt der Ahnenforschung. Dank der Digitalisierung der Matriken kann heute für fast alle Diözesen Österreichs bequem von zu Hause aus online geforscht werden.

Die folgenden Seiten geben Antworten auf die vielen Fragen, die sich jeder am Anfang stellt: Wie beginne ich mit meiner Ahnenforschung? Wo finde ich Informationen?

1. Schritt – Urkunden der Eltern und Großeltern sammeln

Die eigene Geburtsurkunde sowie die Dokumente der Eltern sind der Startpunkt einer jeden Ahnenforschung. So geben die Geburts- und Trauungsurkunden der eigenen Eltern Auskunft über die Großeltern. Falls auch die Dokumente der Großeltern oder ein Ahnenpass vorhanden sind, geben uns diese noch weitere Informationen für die nachfolgende Forschung.

Die Anzahl der Vorfahren verdoppelt sich mit jeder Generation. Zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, und ein paar Generationen weiter bereits 64 4-fache Urgroßeltern. Um auch dann noch den Überblick zu behalten, ist es von Anfang an wichtig, alle Daten systematisch zu erfassen. Für den Anfang der Forschung empfiehlt es sich, mit einer Vorlage zu arbeiten: Hier können Sie die  Ahnentafel („Stammbaum Vorlage“) herunterladen.

Später können diese Ergebnisse dann in eines der zahlreich verfügbaren Softwareprogramme zur Ahnenforschung eingegeben werden.

Im untersten Kästchen (Nummer 1) der hier vorgeschlagenen Vorlage wird der eigene Name eingetragen (In der Genealogie wird die Ausgangsperson Proband bezeichnet). Der Vater erhält die Nummer 2, die Mutter die Nummer 3, die Großeltern die Nummern 4-7. Der Vater einer jeden Person erhält also immer die doppelte Nummer des Kindes, die Mutter die um 1 größere Nummer als der Vater. So können alle Vorfahren durchgehend nummeriert werden. In der Fachsprache wird diese Bezeichnungsweise Nummerierung nach Kekulé genannt.

Wenn die Namen aller bereits bekannten Personen eingetragen sind, werden die in den vorhandenen Urkunden angegebenen Daten ebenfalls in die Übersicht aufgenommen: Geburts- und Sterbedatum mit dem entsprechenden Ort für Einzelpersonen, Trauungsdatum und –ort für Paare. Tragen Sie auch das Religionsbekenntnis ein, das Sie für die Zeit vor 1939 für die Recherche in Matriken brauchen werden.

In der Vorlage werden die in der Ahnenforschung üblichen Symbole für Geburten (*), Trauungen (oo) und Sterbefälle (+) verwendet.

2. Schritt – Verwandte besuchen

Verwandte können eine wertvolle Informationsquelle sein. Vielleicht sind sie im Besitz von weiteren Dokumenten der gemeinsamen Großeltern oder Urgroßeltern oder haben sich vielleicht selbst bereits mit Ahnenforschung beschäftigt. Besuche bei Verwandten bieten daher eine große Chance, noch fehlende Informationen zu ergänzen oder andere wichtige Anhaltspunkte zu erfahren.

Besonders bei älteren Menschen kommen viele Namen, Ereignisse oder Details zu einzelnen Personen erst nach mehreren Gesprächen wieder in Erinnerung. Nehmen Sie sich daher viel Zeit, stellen Sie konkrete Fragen („Wer von deinen Großeltern war denn gesprächiger, die Oma oder der Opa?“). Fragen Sie nach, wenn Anekdoten von früher erzählt werden, auch wenn diese nicht direkt mit Ihrer aktuellen Suche nach Vorfahren zusammenhängen.

Neben Block und Stift für Notizen ist es hilfreich, auch die Digitalkamera (bzw. Laptop und Scanner) zum Verwandtenbesuch mitzunehmen, da viele Menschen die in ihrem Besitz befindlichen Dokumente und Fotos nicht gerne verborgen.

Das folgende Formular kann Ihnen helfen wichtige Informationen systematisch zu erfassen: Familienblatt

Wonach soll ich meine Verwandten fragen?

  • Urkunden, Dokumente, Ahnenpass
  • Fotos, Ansichtskarten, Postkarten, Briefe
  • Parten, Sterbeandenken
  • Tagebücher, Stammbücher
  • ….

Viele Schätze warten darauf gehoben zu werden

 

Spätestens jetzt haben Sie in Ihrer Forschung den Punkt erreicht, an dem es wichtig ist, zu jeder erhaltenen Information die exakte Quelle zu notieren. Nur so können Sie später nachvollziehen, woher Ihre Daten stammen.

Beispiele:

  • „Standesamt Stockerau, Geburtsurkunde Nr.123/1952 vom 30.4.1952“
  • „Persönliche Auskunft Maria Huber, geb. 22.2.1922 in Stockerau“

Bei Personen ist es wichtig, immer auch das Geburtsdatum zu notieren, da manche Namen mehrmals auftreten

 

Todesanzeige (Parte) von Josef Plach, Mühlenbesitzer in Klein-Wetzdorf, Niederösterreich. Die Angehörigen sind mit Namen und Verwandtschaftsgrad angegeben.

Ein Besuch am Friedhof, vielleicht begleitet von den besuchten Verwandten, kann sich ebenfalls lohnen. Viele Informationen sind bei älteren Grabsteinen enthalten. Die Inschriften auf den Gräbern müssen jedoch mit einiger Vorsicht betrachtet werden: Tauf- und Geburtsdatum können ebenso verwechselt sein wie Todes- und Bestattungsdatum.

Zusätzlich zu Fotos von gefundenen Familiengräbern ist es wichtig, sich das Datum des Friedhofbesuchs zu notieren und die Grabinschriften zu erfassen, da diese auf den Fotos oft schlecht lesbar sind.

Grab Obenaus, Friedhof Döbling, 1190 Wien, Hartäckerstraße 65, Gruppe 26, Grab 7

3. Schritt – Die erhaltenen Dokumente und Informationen aufarbeiten

Originaldokumente werden von Klebestreifen wie z.B. Tixo befreit. Falls Reparaturen an einem Dokument erforderlich sind, sollte ausschließlich dafür geeignetes Klebeband verwendet werden (z.B. Filmoplast, ein Reparaturband der Firma Neschen). Anschließend werden die Bilder und Dokumente nach Personen sortiert.

Für digitale Dokumente verwenden Sie am besten eine strukturierte Benennung und ein geeignetes Verzeichnis von Ordnern auf Ihrem PC. Um die Dateien gut sortieren zu können, empfiehlt sich folgende Bezeichnungsstruktur:

„Familienname_Vorname_geb_Jahr_Monat_Tag_Geburtsort_Art der Urkunde“
zum Beispiel:

  • „Huber_Anton_geb_1828-12-21_Stockerau_Taufschein“ oder
  • „Maier_Maria_gest_1946-09-13_WienStAWähring_Sterbeurkunde

Bilder, die im Original vorliegen, werden auf der Rückseite mit weichem Bleistift(!) beschriftet und ebenfalls sortiert, ähnlich wie bei digitalen Bildern.

Nach diesen Vorarbeiten werden die Dokumente ausgewertet, indem Sie alle darin enthaltenen Informationen in das Übersichtsdokument eintragen.

4. Schritt – Alte Schriften lesen

Sobald Sie mit älteren Dokumenten in Berührung kommen, treffen Sie auf eine Schrift, die Sie wahrscheinlich nicht lesen können – Kurrent.

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war Kurrent die allgemeine Schreibschrift im deutschen Sprachraum. Im Jahre 1941 wurde diese Schrift verboten und durch die „deutsche Normalschrift“ ersetzt. In Österreich war noch bis 1952 “Schulschrift Kurrent“ zu erlernen, manche lernten sie noch am Anfang der 60er Jahre im Fach „Schreiben“.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wenn Sie zuerst den Eindruck haben, nichts lesen zu können. Schon nach ein paar Übungen werden Sie erste Erfolgserlebnisse erzielen.

Kurrent lesen kann einerseits in speziellen Kursen gelernt werden, es gibt jedoch auch einige Online-Angebote für das Selbststudium.

Links:

Ein erster Schritt dazu ist, sich ein Schriftmuster wie zum Beispiel jenes auf https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Deutsche_Kurrentschrift.svg auszudrucken und sich die einzelnen Buchstaben durch Abschreiben einzuprägen.

Die Seite http://www.kurrent-lernen-muecke.de/lehrgang.php von Margarete Mücke bietet einen guten Schreiblehrgang mit Leseübungen.

Das Lesen von Kurrent ist Übungssache, dabei ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und dranzubleiben. So werden Sie sich rasch über Ihre ersten Erfolgserlebnisse freuen können.

Wenn Schriften dennoch nicht einfach zu lesen sind, liegt es nicht an der Schrift, sondern am Schreiber, der eine fürchterliche „Klaue“ hatte. In diesen Fällen gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Hilfe: Kontaktieren Sie ältere Bekannte oder andere Ahnenforscher, besuchen Sie Genealogen-Stammtische oder ersuchen Sie online in Facebook-Gruppen, Mailinglisten oder Foren um Lesehilfe. Erleichtern Sie Ihren Helfern die Arbeit, indem Sie die Quelle des Textes immer genau angeben!

Mehr zu Kurrent und weitere Tipps finden Sie hier: https://oefr.at/alte-schriften/

5. Schritt – Wo finde ich weitere Daten?

Nachdem Sie alle Ihnen nun bekannten Daten organisiert haben, möchten Sie weitere Vorfahren erforschen. Dafür gibt es zwei Quellen:

  • Standesämter
  • Pfarren

Standesämter wurden in Österreich erst per 1. Jänner 1939 eingeführt. Bis dahin galten die Vorschriften für Altmatriken aus dem Jahr 1784! Lediglich im Burgenland, das vor 1921 Teil Ungarns war, beginnen die standesamtlichen Aufzeichnungen bereits 1895.

Daher gilt:

5.1 Für Geburten und Todesfälle AB dem 1. Jänner 1939 und Trauungen AB dem 1. August 1938 sowie Personenstandsfälle im Burgenland AB 1. Oktober 1895 kontaktieren Sie die zuständige Personenstandsbehörde.

Dies ist das Standesamt oder der Standesamtsverband der Gemeinde, in Statutarstädten das Standesamt des Magistrats. Das zuständige Standesamt finden Sie hier: https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/99/Seite.991385.html

In Wien wenden Sie sich an die MA 26 – Datenschutz, Informationsrecht und Personenstand. Nähere Informationen und die Möglichkeit auch online Dokumente bestellen zu können finden Sie hier: https://www.wien.gv.at/amtshelfer/dokumente/urkunden/standesamt/urkundenausstellung.html

5.2 Für Geburten und Todesfälle VOR dem 1. Jänner 1939 und Trauungen VOR dem 1. August 1938 sowie Personenstandsfälle im Burgenland VOR dem 1. Oktober 1895 recherchieren Sie in den Matriken der Religionsgemeinschaften (siehe 6.)
5.3 Sperrfristen

Aufgrund des Personenstandsgesetzes unterliegen die Geburten-, Trauungs- und Sterbebücher unterschiedlichen Sperrfristen:

Für Österreich gilt:

  • Geburtenbücher: 100 Jahre seit der Eintragung der Geburt – sofern die Eintragung nicht eine lebende Person betrifft.
  • Trauungsbücher: 75 Jahre seit der Eintragung der Eheschließung – sofern die Eintragung nicht eine lebende Person betrifft.
  • Sterbebücher: 30 Jahre seit Eintragung des Todes.

Achtung: Für Vorfahren und Nachkommen in gerader Linie gelten diese Sperrfristen nicht. Geschwister oder entferntere Verwandte sind natürlich keine Vorfahren oder Nachkommen in gerader Linie, für sie gelten die Sperrfristen wie für jeden anderen.

6. Schritt – Mit Matriken arbeiten

Wenn die im Familienbesitz vorhandenen Quellen aufgearbeitet sind und Sie vor dem 1. Jänner 1939 bzw. 1. August 1838 forschen, beginnt die Arbeit mit den Matriken.

Matriken sind die kirchlichen Aufzeichnungen von Taufen, Trauungen und Sterbefällen. Meist beginnen diese Aufzeichnungen mit Anfang des 17. Jahrhunderts, fallweise auch bereits im 16. Jahrhundert.

Im Jahr 1784 wurden die Geistlichen durch ein kaiserliches Patent verpflichtet, Tauf-/Geburten-, Trauungs- und Sterbebücher zu führen. Ab jetzt war auch vorgeschrieben, dass die Matrikenbücher in deutscher Sprache und in Tabellenform zu führen sind. Bezeichnet werden sie als „Altmatriken“.

6.1 Katholische Matriken

Die Links zu den Matriken Österreichs und Tschechiens finden Sie hier.

Die zuständige Pfarre finden Sie am einfachsten im Ortsverzeichnis von Prof. F. Gundacker auf www.genteam.eu (kostenlos, Registrierung)

6.2 Evangelische Matriken

Freie Religionsausübung gab es in Österreich erst mit dem Toleranzpatent 1781. 1782 wurde die Evangelische Kirche zur Führung von Tauf-, Trauungs- und Sterbebüchern ermächtigt. Diese Bücher hatten allerdings keine Beweiskraft, sämtliche Matrikenfälle mussten weiter in die katholischen Matriken eingetragen werden.

Mit 20.11.1829 erfolgte die Gleichstellung der Matrikenführung. Jedoch waren Duplikate an die katholischen Pfarren zwecks Eintragung in die katholischen Bücher zu übermitteln. Geburts-, Trauungs- und Totenscheine mussten weiter vom katholischen Pfarrer unterzeichnet sein, wenn sie rechtswirksam sein sollten.

Erst am 30.1.1849 erfolgte die rechtliche Gleichstellung zwischen Katholiken und Protestanten hinsichtlich der Matrikenführung. Protestanten wurden nur mehr in katholische Matriken eingetragen, wenn die Entfernung zur nächsten evangelischen Pfarre zu weit war.

Duplikate der evangelischen Kirchenbücher, die an das Konsistorium, später an den evangelischen Oberkirchenrat zu übermitteln waren, gibt es seit 1829.

Die Links zu den online verfügbaren evangelischen Matriken Österreichs finden Sie hier.

6.3 Jüdische Matriken

Jüdische Kirchenbücher der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1784-1911 Wien, Ybbs – Amstetten, Zentralfriedhof-Gräberprotokolle finden Sie hier:

https://familysearch.org/search/image/index#uri=https%3A%2F%2Ffamilysearch.org%2Frecapi%2Fsord%2Fcollection%2F2028320%2Fwaypoints

6.4 Konfessionslose und Mischehen

Mit Gesetz von 25.5.1868 wurde für Konfessionslose die Führung von Aufgebotsbüchern und Eheregistern durch die Bezirksverwaltungsbehörden (Bezirkshauptmannschaften) bzw. die Magistrate angeordnet (Notzivilehe). 1869 wurde auch die Eheschließung zwischen Angehörigen verschiedener christlicher Religionsgemeinschaften auf diesem Weg ermöglicht. Mit Gesetz vom 8.4.1870 wurde auch die Erfassung der Geburten und Sterbefälle geregelt.

Einen Index der Ziviltrauungen von Wien, Graz und Salzburg ab 1870 finden Sie auf www.genteam.eu unter Wien/Ziviltrauungen bzw. Regional Österreich/Ziviltrauungen Graz/Salzburg. Auch ein Index von Zivilgeburten von Wien ist auf GenTeam zu finden.

6.5 Sonderfälle

Krankenhäuser: Wegen der großen Anzahl von Geburten und Todesfällen wurden überwiegend zu Beginn des 20. Jahrhunderts für diese eigene Matriken angelegt. Vorher sind die Einträge in den damals zuständigen Pfarren zu finden.

Militärmatriken: Seit 1786 führte das Militär eigene Matriken, die von Militärgeistlichen geführt wurden. Ausgenommen davon waren kleine Garnisonen, in denen die Ortspfarrer auch die Matriken von Militärangehörigen führten. Militärmatriken sind im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv einsehbar. Einige sind auch online: http://www.crarc.findbuch.net/php/main.php?ar_id=3738 unter ÖStA Österreichisches Staatsarchiv sowie viele auf FamilySearch zu finden.

Das Burgenland war Teil des Königreichs Ungarn. 1895 wurden in Ungarn Standesämter eingeführt, weshalb die „Altmatriken“ in diesem Jahr enden. Die Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher sind ab diesem Zeitpunkt wieder rein kirchliche Aufzeichnungen.

7. Schritt – Die praktische Vorgangsweise

Bei Ihrer weiteren Forschung ist es immer notwendig systematisch – Schritt für Schritt – vorzugehen: Sie beginnen mit Ihrem frühesten bekannten Datum.

1.) Wenn dies ein Heiratsdatum ist, suchen Sie jetzt in den Matriken den Heiratseintrag heraus. Sehr oft finden Sie bei der Trauung neben dem Alter auch Geburtsdatum und -ort der beiden Ehepartner. Weiters finden wir Angaben zu den Eltern, auch oft zu den Großeltern der beiden Brautleute.

Wir schreiben nun alle wichtigen Informationen aus dem Trauungsbuch heraus und notieren die Quelle (z.B. Diözesanarchiv St. Pölten, Pfarre Traismauer, Signatur 02/17, fol. 123), gleichzeitig aktualisieren wir unsere Übersicht.

2.) Als nächster Schritt suchen wir die Geburtseinträge der Eheleute im Geburten-/Taufbuch der zuständigen Pfarre. Wir finden nun weitere Angaben zu den Eltern des Täuflings, möglicherweise rechts in der Anmerkungsspalte auch Angaben zur Trauung der Eltern. Wir schreiben die relevanten Informationen mit Angabe der Quelle heraus und können wieder zur Trauung der Eltern schreiten.

3. … und so geht es immer weiter: Trauung – Geburt – Trauung der Eltern – Geburt der Eltern – Trauung der Großeltern – usw.

Es ist sinnlos zufällige Daten über alle Namensträger zu sammeln, so kommen Sie nicht weiter. Genauso wenig zielführend ist es Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte zu überspringen, nur um einen möglicherweise adeligen Vorfahren zu finden. Sparen Sie sich die Zeit!

Hinweis 1: Orts- und Pfarrsuche

Sie werden immer wieder in die Situation kommen, dass Sie einen Ort und die dazugehörige Pfarre suchen. Hilfreich dabei ist das von Prof. Felix Gundacker erstellte Ortsverzeichnis von Tschechien, Österreich, Slowakei, Slowenien und Südtirol (heute Italien) auf www.genteam.eu (kostenlos, Registrierung!).

Sie finden in diesem Verzeichnis 72.000 Orte in Tschechien, Österreich mit Südtirol und Slowenien mit den alten und heutigen Namen, zuständigen Pfarren (Stand 1938) und Vorpfarren, dem Beginn der Matriken, dem Archivbereich und dem Politischen Bezirk bzw. Kronland. Wenn die Matriken des Archivbereiches online verfügbar sind, ist die Bezeichnung des Archivbereiches mit der Internetadresse des Archivs verlinkt.

Zum Lokalisieren der Orte ist die Plattform für historische Karten www.mapire.eu ideal. Sie finden hier die 1. (Josephinische) Landesaufnahme 1763-1787, die 2. (Franziszeische) Landesaufnahme 1806-1869 und die 3. (Franzisco-Josephinische) Landesaufnahme 1869-1887 der ehemaligen Monarchie, die Pläne (Urmappen) des Franziszeischen Katasters des heutigen Österreich, von Teilen Ungarns und Kroatiens, den Österreichischen Städteatlas und einiges mehr.

Hinweis 2: Schreibweise von Familiennamen

Bedenken Sie, dass es keine „richtige“ Schreibweise für Familiennamen gab. Geschrieben wurde, wie der Name gehört wurde. Einige Beispiele:

  • Baier, Bayer, Bayr, Baar, Bahr, …
  • Plach: Blach, Blaich, …
  • Pfaller: Pfaler, Pfahler, Pfoler, Pfohler, Pfoller, Gfaller,Phaller, Faller, Foller …

Bedenken Sie das bei der Suche.

Hinweis 3: Index, GenTeam

Etwa ab dem 19. Jahrhundert wurden in vielen Pfarren zum schnelleren Auffinden von Matrikeneinträgen Indices erstellt. Sie sind meist am Ende des Buches zu finden, manchmal gibt es auch eigene Index-Bücher für einen oder mehrere Matrikenbände. Beachten Sie dabei, dass sie oft phonetisch sortiert sind: B und P bzw. D und T sind oft zusammengefasst, aber auch C, G und K!

Die Indices sind in der Regel nach Familiennamen durchsuchbar, bei Trauungen meist nur nach dem Namen des Bräutigams. Die Indexeinträge verweisen auf die jeweilige Seite (pag. = pagina) oder das jeweilige Blatt (fol. = Folio) des Buches, in dem der Eintrag zu finden ist.

Aufgrund des Umstandes, dass es von vielen Matriken keine Indizes gibt, wurde vom Berufsgenealogen Prof. F. Gundacker die größte genealogische Datenbanksammlung Österreichs GenTeam initiiert. Sie finden hier neben dem oben angeführten Ortsverzeichnis viele Indices von Kirchenbüchern wie auch andere wertvolle Datenbanken. Derzeit (November 2017) nutzen mehr als 38.000 Familienforscher, Heimatforscher und Historiker die Datenbank mit mehr als 17 Millionen Einträgen. Registrieren Sie sich am besten gleich, es lohnt sich!

 

Hinweis 4: Unbekannte Begriffe – Genealogisches Wörterbuch

Immer wieder – gerade am Anfang – werden Ihnen Begriffe begegnen, die Sie nicht kennen. Hier kann Ihnen das Genealogische Wörterbuch von Prof. F. Gundacker helfen:

Felix Gundacker: Genealogisches Wörterbuch Deutsch, Latein und Tschechisch. Das bereits im Jahr 2000 erschienene Buch wurde 2018 auf insgesamt 8.000 deutsche/lateinische sowie zusätzlich 4.600 tschechische Vokabeln erweitert. Das Wörterbuch deckt den geografischen Bereich der Länder der Habsburgermonarchie ab.

2., stark erweiterte Ausgabe, 12.600 Begriff, Eigenverlag, A5, 243 Seiten, Einband Karton, ISBN 978-3-902318 -20-1, EURO 24,– + Versand

erhältlich über https://www.genbuch.eu/product/genealogisches-woerterbuch/

Weitere Wörterbücher finden Sie hier: https://wiki.oefr.at/W%C3%B6rterb%C3%BCcher_-_Lexika

8. Schritt – Wenn Sie einmal Fragen haben, hier bekommen Sie Hilfe:

Unsere mehrsprachige Mailingliste (Stand 4.8.2022)

www.genlist.at  mit ca. 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern

Forum Ahnenforschung Österreich

http://www.forum-ahnenforschung.eu

Facebookgruppen für

Ahnenforschung Wien (mehr als 3.200 Mitglieder)
https://www.facebook.com/groups/Ahnenforschung.in.Wien

Ahnenforschung Niederösterreich (mehr als 2.300 Mitglieder)
https://www.facebook.com/groups/ahnenforschung.niederoesterreich

Ahnenforschung Wien und Niederösterreich (mehr als 1000 Mitglieder)

https://www.facebook.com/groups/1645766715438402/

Ahnenforschung Burgenland (über 1.200 Mitglieder)

https://www.facebook.com/groups/Ahnenforschung.Burgenland/

Ahnenforschung in Oberösterreich (über 1.300 Mitglieder)
https://www.facebook.com/groups/Ahnenforschung.in.Oberoesterreich

Ahnenforschung in Salzburg (über 300)
https://www.facebook.com/groups/Ahnenforschung.in.Salzburg

Ahnenforschung in der Steiermark (mehr als 1.100 Mitglieder)
https://www.facebook.com/groups/Ahnenforschung.in.der.Steiermark

Ahnenforschung in Tirol in den Grenzen bis 1918

https://www.facebook.com/groups/202068550438854/?ref=br_rs

Ahnenforschung in Tschechien (ca. 3000 Mitglieder)
https://www.facebook.com/groups/Ahnenforschung.in.Tschechien

Ahnenforschung in Slowenien (über 400)
https://www.facebook.com/groups/ahnenforschung.in.slowenien/

Ahnenforschung in Ungarn (über 600)
https://www.facebook.com/groups/Ahnenforschung.in.Ungarn/

Ahnenforschung und Militärgeschichte in Österreich (mehr als 1.300 Mitglieder)
https://www.facebook.com/groups/1868300346780528/?ref=br_rs

Ahnenforschung und Hausgeschichte (mehr als 600 Mitglieder) https://www.facebook.com/groups/194249924343618

oder besuchen Sie einen unserer  GENEALOGENSTAMMTISCHE. Sie finden die Termine auf dieser Seite

Mehr Tipps finden Sie auf unserer Facebookseite https://www.facebook.com/Portal.Ahnenforschung.Oesterreich/  mit mehr als 4.600 Abonnenten und in unserem WIKI.

Wenn Sie Mitglied unserer großen ÖFR werden wollen, können Sie hier online beitreten. Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 24.- (Schüler und Studenten € 12.-)

9. Schritt – Und jetzt geht es los!

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg, Sie werden viel Neues zu Ihrer Familie erfahren und viel Freude daran haben.

 

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